Zwinger
Der Zwinger gehört zu den historischen Stätten, die so organisch in die Stadt integriert sind, dass sie aus Dresden kaum noch wegzudenken sind. Ja, es ist auch ein sehr beliebtes Touristenziel, aber die Menschen, die in Dresden leben und arbeiten, sehen den Zwinger nicht als reinen Besucherort. Für sie ist es eine Vorstadtstraße, ein Treffpunkt zum Mittagessen, ein Ort, an dem man sich mit einem Date auf einen Mitternachtskuss hinausschleichen kann, und sogar einfach ein toller Ort zum Laufen.
Geschichte des Zwingers
Der Zwinger ist bis heute eines der unglaublichsten Barockgebäude Deutschlands. Es wurde für August II. den Starken erbaut. Als er 1687 von einer großen Reise durch Frankreich und Italien zurückkehrte, erkundete er den neuen Hof von König Ludwig XIV. in Versailles und versuchte, in seiner Heimatstadt Dresden einen ähnlich kunstvollen Palast für sich zu errichten.
Das Wort „Zwinger“ kommt von der mittelalterlichen deutschen Bezeichnung für „Festungsmauer, die eine Stadt schützt“. Archäologen haben herausgefunden, dass sich im 12. Jahrhundert genau an dieser Stelle die Festungsmauern der Stadt befanden. Da diese Befestigungsanlagen jedoch nicht mehr benötigt wurden, ließ Augustus sie im 16. Jahrhundert abreißen, um Platz für einen neuen Palast zu schaffen.
Augustus plante den Bau von sechs großen Pavillons, die durch Galerien verbunden waren und einen großen Innenhof umgaben. Er nannte es einen großen Festivalraum, „dessen Decke der Himmel ist“. Der Hof bestand aus mehreren Gärten und einem Gewächshaus. Dies wäre der Ort für jede große Feier der königlichen Familie. Einige der Pavillons rund um den Innenhof waren für die Unterbringung der zahlreichen königlichen Sammlungen augusteischer Antiquitäten und Kunst konzipiert.
Der Zwinger war nie als Residenz gedacht, die später auf der anderen Seite, näher an der Elbe, entstehen sollte. Aber Augustus starb, bevor er diesen Bau beaufsichtigen konnte, und dieses Stück Land blieb leer, bis an seiner Stelle im Jahr 1841 das Semper-Haus gebaut wurde.
Zwingergarten
Da die Gärten hauptsächlich für Partys genutzt werden sollten, ist es nicht überraschend, überall Statuen oder Symbole von Bacchus zu finden. Bacchus ist der römische Gott der Landwirtschaft und des Weins. Seine Anhänger sind die fröhlichen Partysatiren, die man auch auf den Dächern und Balkonen des Zwingers findet.
Im Zwinger finden Sie viele kunstvolle und skurrile Figuren, unzählige dekorative Details, die jeden Zentimeter des Gebäudes durchdringen, und Skulpturen, die von Balthasar Permoser und seinem Assistenten Paul Hermann geschaffen wurden.