Schloss Hohenschwangau
Hohenschwangau ist ein prächtiges Schloss in Bayern in der Nähe des gleichnamigen Dorfes. Über viele Jahrhunderte herrschte hier die Familie Wittelsbach, die Herzöge von Bayern. Als Kenner der Schönheit legten sie großen Wert auf Kunst und Bauwesen.
Geschichte von Schloss Hohenschwangau
Gebirgiges Land mit Seen und Wäldern, Region Schwangauer Alpen, Schwaneneck. Die Ritter auf dem Wappen hatten das Bild eines Schwans. Ihre Burgen und Festungen entstanden entlang der alten Römerstraße Claudia – Augusta. Im 12. Jahrhundert errichteten die Wittelsbacher zwischen den beiden Bergseen Schwansee und Alpsee die Burg Hohenschwangau. An diesen Orten lebten lange Zeit Legenden über Ritter, über ihre Heldentaten und Turniere. Doch leider blieben aus der glorreichen Zeit im 19. Jahrhundert nur noch die Ruinen mittelalterlicher Burgen und die Legenden der Antike übrig. Aber es wurden würdige Erben gefunden, die die Verbindung zwischen den Epochen und einer reichen Vergangenheit wiederherstellen konnten.
Hohenschwangau mit zinnenbewehrten Türmen, 1832 begann man mit dem Bau einer Krone – eines Fürsten, des späteren bayerischen Königs Maximilian II. Mittelalterlicher Stil, riesige Tore, ritterliche Wappen und Symbole, das haben die Monarchen des 19. Jahrhunderts in Europa schon lange nicht mehr gebaut. Ohne Maximilian würden an diesem Ort immer noch vergessene Ruinen prangen. Das Schloss Hohenschwangau wurde in nur vier Jahren erbaut und brachte damit die ritterlichen Ideale in den Schwanenwinkel zurück. Ideale von Mut, Ehre und Adel.
Halle der Helden
Heldensaal, der größte im Schloss Hohenschwangau. Auf den Fresken sind nicht nur Helden aus Legenden zu sehen, sondern auch echte historische Persönlichkeiten, deren Namen ebenfalls legendär geworden sind. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern im Mittelalter, neben dem Kaiser eine der prominentesten Persönlichkeiten. Bei einer Kampfszene im romantischen Stil ist das Hauptmerkmal, dass sich kein einziger Tropfen Blut darauf befindet. Ritter und Dame, ein weiteres häufiges Motiv in Hohenschwangau.
Ludwig, Erbe Maximilians
Im Jahr 1864 bestieg der 18-jährige König Ludwig, ein würdiger Nachfolger Maximilians, den bayerischen Thron. Die Seele des jungen Königs wurde von Legenden und Traditionen genährt. Als er noch klein war, sah Ludwig zum ersten Mal einen Ritter auf der Burg – den Schwan Lohengrin, den Verteidiger der Gerechtigkeit, den Boten des Heiligen Grals. Danach wird der Ritterruf in Ludwig sein ganzes Leben lang erklingen.
Ludwig veränderte lediglich sein Schlafzimmer im Schloss Hohenschwangau. Heute bestaunen Schlossbesucher den romantischen Geschmack des Königs. Basierend auf dem Gedicht „Jerusalem befreit“ des italienischen Dichters Torquato Tasso wurde dieses Fresko gemalt. Aber sie ist nicht die Hauptattraktion des Raumes. Ludwig erfand diesen Sternenhimmel so, dass eine Etage darüber Öllampen auf dem Boden standen, deren Licht durch die mit Kristall gefüllten Löcher im Boden nach unten drang und der Sternenhimmel über ihm im Schlafzimmer des Königs flackerte.
Der Mond lauerte zwischen den Ästen der Bäume, ihre Phasen änderten sich mit Hilfe eines runden Fensterladens. Ludwig schlief normalerweise tagsüber und war nachts wach. Die Fenster waren mit dicken Vorhängen bedeckt und tagsüber herrschte im Raum eine sternenklare Nacht.
Historisches Treffen
Im Musikzimmer fand ein Treffen zwischen Ludwig und Richard Wagner statt. Das Herz des Königs und das Herz des Komponisten schlugen im Einklang, wenn es um ritterliche Ideale ging. Ludwig wurde aus dieser Begegnung zum Förderer des Komponisten. Am 12. November 1865 platzierte Wagner zehn Militärtrompeter auf den Burgtürmen, die um 7 Uhr morgens den berühmten Appell aus Ludwigs Lieblingsoper Lohengrin aufführten. Ludwig wird seinen Namen verewigen, indem er gegenüber Hohenschwangau das Schloss Neuschwanstein baut. Auch eine berühmte Touristenattraktion.